Automaten in Kneipen und Bistros verbieten?
Kneisel-Chiriatti forderte, in Kneipen und Bistros Automaten zu verbieten, vor allem weil dort der Jugendschutz schwer zu gewährleisten sei. Dieses Verbot fehle im Entwurf des Landesglücksspielgesetzes. An den Bund appellierte der Experte, verstärkt die Einhaltung von häufig missachteten Vorgaben kontrollieren zu lassen.
Gut, das leuchtet schon ein mit den Spielautomaten in den Kneipen und Bistros des Landes. Schon öfters habe ich mich beim Döner-Laden um die Ecke mit meinem Kind geärgert, dass dort solche Geldspielgeräte direkt beim Essen zuschauen. Es blinkt, es leuchtet und macht auffällige Geräusche und die Kinder schauen unwillkürlich hin. “Papa ist das Lotto?” fragte mein Sohn zuletzt, seitdem gehe ich nicht mehr mit ihm zusammen dort hin. Von Altersschutz keine Spur, da kann ich auch gleich mit ihm in eine Spielhalle gehen! Doch ist es wirklich nur dort so?
Ähnliches erlebt man aber auch schon beim Einkauf im Supermarkt. Gehe ich in den Netto, um Einkäufe zu erledigen, muss ich zunächst am Lotto-Laden vorbei, wo der grelle Millionen-Jackpot leuchtet, Odsett angeboten wird und nebenan die Rubellose mit 50.000 Euro Gewinn locken. Auch hier gibt es keinen Altersschutz für in diesem Fall staatliches Glücksspiel. Im TV, im Radio, Internet oder Zeitungen werden wir ebenfalls ständig begrängt unser Geld in Glücksspiel zu investieren, und die Kinderaugen sind ständig dabei. Ergo – diese aufdringliche Werbung sollte dann aber auch eine Altersbeschränkung erhalten! So etwas umzusetzen, wäre Aufgabe der Politik.
Zum Schluß nochmals Kneisel-Chiriatti:
“Das Angebot regelt die Nachfrage!” So kletterte die Zahl der Hilfesuchenden mit Diagnose pathologisches Glücksspiel in den Suchtberatungsstellen im Land BW von 2009 noch 1354 auf knapp 2000 im vergangenen Jahr.
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